Das letzte Ziel unserer atemberaubenden Japan Reise war Hiroshima. Die Stadt beheimatet mehr als 1 Millionen Einwohner und ist weltweit bekannt durch eine schreckliche Tragödie im Jahr 1945.
Wir erreichten die Stadt am Nachmittag. Die Bushaltestelle befand sich nahe unserem wunderschönen Hostel. An unserem ersten Tag machten wir nicht viel, außer im Supermarkt einzukaufen und zu kochen.

HIROSHIMA JAPAN

Am nächsten Tag starteten wir früh morgens mit einem ausgiebigen Frühstück und zogen los und machten einen Spaziergang ins Stadtzentrum. Das Origami Hostel lag etwas außerhalb, aber nach einem 30 minütigen Spaziergang erreichten wir bereits die Hiroshima Burg. Auch die ursprüngliche Burg wurde Zeuge von dem schrecklichen Ereignis am 06. August 1945. Es ist nicht so, dass wir noch nicht genug Tempel und japanische Schlösser und Burgen gesehen hatten, aber diese Gegend weckte besonders unsere Aufmerksamkeit, wegen der schönen Kirschbäume die in voller Pracht blühten.

Die Kirschblüte ist besonders wichtig in Japan. Sakura wie sie in Japan genannt wird, steht in der japanischen Kultur für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit und läutet den Frühling ein.

HIROSHIMA JAPAN

Unser Spaziergang führte uns weiter ins Zentrum, zum traurigen Andenken der Stadt. Das Friedensdenkmal wurde von UNESCO zum Welterbe ernannt. Die Reste des Atombombendoms, wie er heute genannt wird, befanden sich nur ca. 140 Meter vom Bodennullpunkt im August 1945.

Aber was genau geschah am 06. August 1945?

Die erste Atombombe wurde von den US-Amerikanern über Hiroshima abgeworfen und forderte hunderttausende Menschenleben. Die Bombe explodierte um 08:16 Uhr in einer Höhe von etwa 600 m und löste eine gigantische Druckwelle aus. Um das Denkmal herum, findet man viele Informationen von Überlebenden, die den besagten Tag beschreiben. Gleich neben dem Friedensdenkmal befindet sich der Friedenspark, wo sich unter anderem das Denkmal zum Andenken an die Kinder, die während der Explosion gestorben sind, befindet, das Friedensmuseum und der Kenotaph dessen Bogen den Blick auf das Friedensfeuer und den Dom leitet. Der Friedenspark soll nicht nur an diese Tragödie erinnern, sondern auch auf eine friedliche Zukunft blicken.

 

Wer länger Zeit in Hiroshima hat, kann in der Nähe des Parks mit der Fähre nach Miyajima fahren. Die schöne Insel liegt nicht weit von der Stadt entfernt und ist vor allem wegen ihrer Schönheit und dem besonderen Torii im Wasser bekannt.
Auch der Shukkei-en Garten ist ein besonderer Anlaufpunkt in Hiroshima, aber wir verbrachten den Nachmittag mit der Vorbereitung auf unser nächstes Abenteuer – Hong Kong, denn schon am nächsten Tag ging unser Flug in die nächste Weltmetropole.

Weitere Fotos von Hiroshima gibts hier.

Während unserer Zeit in Osaka, widmeten wir einen Tag das wunderschöne Nara zu besuchen. Mit dem Zug verließen wir Osaka und ließen die Stadt hinter uns, womit wir uns den Hügeln in dieser Landschaft näherten. Nach ca. einer Stunde mit Zug von Osaka erreichten wir Nara.

Nara ist ein schöner ruhiger Ort, mit Tempeln und Shinto-Schreinen aus dem 8. Jahrhundert, die von der Zeit stammen, als die Stadt während der Nara-Zeit Hauptstadt Japans war, damals unter dem Namen Heijo-Kyo.

NARA JAPAN

Die Wegweiser am Bahnhof leiteten uns in den Nara-Park. Wir verließen die Station und wurden direkt von einem Reh überfallen. Ja, richtig gelesen, ein Reh kam auf mich zu und ehe ich mich versah, fraß es meinen Stadtplan auf. Ich versuchte noch, es zu hindern aber ohne Erfolg. Es gibt in Nara ca. 1200 wilde Rehe und Hirsche, die frei herumlaufen und an Besucher gewöhnt sind. Um genau zu sein, handelt es sich um Sikahirsche, die das Stadtbild von Nara prägen.

NARA JAPAN

Warum gibt es dort so viele Sikahrische?

Der Legende nach lies die einflussreiche Adelsfamilie Fujiwara den Schrein Kasuga Taisha erbauen und wie üblich von einer Gottheit schützen. Der als heute bekannte Kasuga Schrein wurde von den Gottheiten des Kashima Schreins beschützt und man sagt ihnen nach, dass sie auf weißen Hirschen ritten als sie nach Nara kamen. Bereits seit dieser Zeit wurde das Wild geschützt und von der Jagd ausgeschlossen. Mit der Zeit gewöhnten sich Tier und Mensch aneinander.

An den Sonn.- und Feiertagen im Oktober werden die männlichen Tiere eingefangen , damit ihnen von einem Schinto-Priester die Geweihe geschnitten werden können, da diese im Herbst zur Paarungszeit hart werden und somit eine Gefahr für die Besucher darstellen. Dies zählt zu den wichtigen Festlichkeiten in Nara. Es ist außerdem verboten, die Tiere zu füttern, mit Ausnahme von den Shika Senbei (Rehkekse) die speziell für die Tiere gebacken werden und an verschiedenen Stellen im Nara-Park gekauft werden können. Es heißt die Tiere verbeugen sich, wenn sie einen Keks haben wollen. Wir haben die Rehe nicht gefüttert, aber in der Tat haben wir dieses Verhalten bei den Rehen und Hirschen erkannt.

Nara Park

Nara-Park hat aber noch viel mehr zu bieten, als nur die Wildtiere. Unser Spaziergang führte uns vorbei am Kohfukuji und Gangoji Tempel bis zum Himuro Jinja Schrein, wo wir wieder einmal die Kirschblüte bewundern konnten. Auf unserer Karte (wir nutzen oft die App „Visit a city“ ….und der Plan vom Touristenbüro wurde ja gefressen) erkannten wir das es zwei japanische Gärten in Nara gibt, die beide direkt nebeneinander liegen. Der Isuien Garten ist der größere, kostet aber 900 Yen (ca. 7 Euro) Eintritt. Der Yoshikien Garten dagegen ist für ausländische Touristen frei. Wir mussten lediglich ein paar Fragen zu unserer Herkunft beantworten, um den Garten zu betreten. Alles hier ist wunderschön angelegt und gepflegt und spiegelt drei verschiedene Gärten wider: Blumengarten, Moosgarten und den Teichgarten.

NARA JAPAN

Das Highlight des Tages

Nach einer kurzen Pause kamen wir zu unserem Highlight des Tages – der Todai-ji Tempel. Wie die meisten Tempel in Nara stammt auch dieser aus der Nara-Zeit. Das Hauptobjekt der Anbetung in diesem imposanten Tempel ist der Vaiocana Buddha („Buddha, der durch die Welt scheint, wie die Sonne“). Der Todai-ji Tempel wurde von Bischof Roben gegründet und ist bis heute Haupttempel der Kegon Sekte im Buddisums. In den Jahren 1180 und 1567 brannte der Tempel ab und wurde unter der Edo-Periode wieder aufgebaut. Heute ist der Tempel 33% kleiner als ursprünglich, zählt aber immer noch zu den größten Holzgebäuden der Welt.

Der Eintritt in Daibutsuden (großer Buddha Saal) kostet 600 Yen (ca. 4,50 Euro) und für 1000 Yen kann man zum Daibutuden auch das Museum besuchen. Der riesige 14.98 m hohe Buddha thront am Eingang der Halle. Die Bronzestatue ist von Gold überzogen und wird von kleineren Statuen begleitet. Nach unserem Besuch ging der Spaziergang an der großen Glocke hinter dem Tempel vorbei und einige Stufen hinauf zum Nigatsu-do Saal. Hier erhält man einen tollen Blick über die Stadt Nara und den Park. Nigatsu-do bedeutet Halle oder Saal des zweiten Monats und ist ein wichtiger Bestandteil des Todai-ji Tempels.

NARA JAPAN

An diesem Tag hatten wir wieder einmal Glück mit dem Wetter, bis auf einen kurzen Schauer blieben wir verschont, aber trotzdem fanden wir, war es Zeit nach diesen vielen wunderschönen Eindrücken die Rückkehr nach Osaka anzutreten.

Noch mehr Fotos von Nara gibts hier.

Wir dachten bereits, dass wir nicht so schnell nach Tokio zurückkehren werden, nachdem wir die Stadt bereits 18 Tage hinter uns gelassen haben, und planten unsere Reise im Süden Japans fortzusetzen. Doch wir sahen uns gezwungen, zu Tokios Hauptstation zurückzukehren, wenn wir von der billigsten Transportmöglichkeit profitieren wollten.

Wir entschieden uns für eine sieben Stunden lange Busfahrt vom Bahnhof Shinjiku in Tokio, der uns über Kyoto nach Osaka bringen würde. Wir haben 50 Euro pro Person auf www.kousokubus.net bezahlt, (je früher man bucht, desto besser, da die günstigen Optionen sehr schnell ausverkauft sind) was erheblich günstiger ist als die Buchung eines Zugtickets. Miriam und ich haben keine Bahntickets im Voraus organisiert, weil wir bei unseren Terminen flexibel sein wollten und es einfacher fanden, spontan unsere Abfahrtsdaten zu wählen. Die Idee, 7 Stunden unterwegs zu sein (plus die anderthalb Stunden von Hadano nach Tokio zu einer unmöglichen frühen Morgenstunde), fühlte sich nicht gut an, aber wir fanden einen geräumigen Bus mit kostenlosem WLAN und viel Platz um uns die Beine zu vertreten und waren letztendlich mit unserer Entscheidung zufrieden.

 

Osaka ein toller Ausgangspunkt

Wir kamen spät in Osaka an und gingen direkt zu unserer Unterkunft, um unseren Schlüssel zu erhalten. Unser Schlafplatz für die Nacht war ein eigenes Zimmer im Tsubaki Guest House, ein niedlicher Ort, der in der Vergangenheit wahrscheinlich viel besser aussah, bevor die Eigentümer aufhörten, sich um die staubigen Flächen zu kümmern oder Renovierungsarbeiten abschlossen. Aber wir waren froh, denn es gab alles, was man brauchte und am nächsten Morgen wurde uns sogar ein größeres Zimmer angeboten.

OSAKA JAPAN

Am ersten Morgen wachten wir mit Wolken über der Stadt auf und erlebten kurze Regenschauer während des Tages, aber das Wetter erlaubte uns immer noch lange Spaziergänge zu machen und das Beste aus unserer Zeit herauszuholen. Osaka ist die zweitgrößte Stadt in Japan, aber weniger touristisch als andere kleinere Städte. Wir nutzten dies zu unserem Vorteil, da wir in der Lage waren, günstige Unterkünfte zu finden, und in den folgenden Tagen Tagesausflüge nach Kyoto und Nara unternahmen, ohne uns mit Menschenmassen herumschlagen zu müssen.

 

Dotonbori

Aber weniger touristisch zu sein macht Osaka nicht weniger interessant als andere Orte. Die Stadt ist sehr belebt und bietet eine schöne Stadtlandschaft. Der Höhepunkt unseres Aufenthaltes in der Hauptstadt der Präfektur Osaka war die Gegend um die Namba-Station, bekannt als Dotonbori, ein großes Gebiet für Shopping-Liebhaber und Food Lover. Bunte Lichter, ausdrucksstarke Bilder und eine unglaubliche Atmosphäre lassen hier viel Zeit verbringen. Und nachdem man sich von der Menge hat mitreißen lassen, fühlt es sich gut an, innezuhalten und sich mit einem köstlichen Essen im japanischen Stil zu verwöhnen. Wir haben in diesen 3 Tagen alles an Speisen gegessen, von dem wir wussten, dass wir es nach dem wir das Land verlassen haben, vermissen würden, obwohl wir wussten, dass unsere Geschmacksknospen bald zum Ausgleich die köstliche chinesische Küche spüren werden. Wir gingen am ersten Abend in ein Udon Restaurant und in den nächsten Tagen konnten wir Okonomiaki, gebratenes Fleisch, leckere Reis-Snacks und Ramen genießen. Alles zu günstigeren Preisen als bei unseren bisherigen Destinationen.

OSAKA JAPAN

 

Nachdem wir an einem der folgenden Tage Nara besucht hatten, widmeten wir einen ganzen Tag Kyoto, der ehemaligen Hauptstadt Japans. Hier werdet ihr nicht so viele Wolkenkratzer finden wie in Tokio, aber man kann eine Stadt voller Geschichte, Traditionen und schöner Straßen entdecken.

 

Von Osaka nach Kyoto

Kyoto ist gut mit Bussen verbunden und für 600 Yen kann man eine Tageskarte kaufen, die angesichts des normalen Fahrpreises sehr praktisch ist. Einfach beim Service Punkt an einem der Hauptbusbahnhöfe oder direkt beim Busfahrer fragen.

KYOTO JAPAN

 

Wir starteten früh am Morgen mit dem Zug nach Kyoto von der Station neben unserem Hostel. Vom Hauptbahnhof Kyoto fuhren wir mit dem Bus zum Bambusgarten des Shoden-ji-Tempels. Es ist ein kleiner Ort, aber ein guter Ort, um Fotos zu machen, ohne von Touristen belästigt zu werden, da die meisten Leute in den Arashiyama Bamboo Grove gehen, der größer und spektakulärer ist. Der zweite war eigentlich auf unserer Liste, von den Orten, die wir besuchen wollten, aber am Ende des Tages entschieden wir uns, es zu lassen, da wir etwas viel besser erlebt haben.

 

Unser nächster Halt war Gion, Kyotos berühmtestes Geisha-Viertel, eine schöne Gegend voller Geschäfte, Restaurants und Teehäuser (Ochaya). Ein Teil des Charmes kommt von den traditionellen hölzernen Machiya Handelshäusern mit schmalen Fassaden. Es ist auch der Ort, an dem Gäste seit Jahrzehnten von Geiko (Kyōto-Dialekt für Geisha) und Maiko (Geiko-Lehrlinge) unterhalten werden. Die Unterhaltung besteht darin, sich mit der Geisha zu unterhalten, die Getränke serviert und traditionelle Musik und Tänze aufführt. Der Service ist in der Regel sehr teuer und exklusiv und erfordert traditionell eine Einladung von einem bestehenden Kunden. Aber heutzutage können die Regeln leicht für Gäste mit einem ausreichenden Budget geändert werden.

KYOTO JAPAN

 

Von Gion gingen wir zum Kiyomizu-dera-Tempel, einer alten Holzkonstruktion, einer der größten der Welt. Nach dem Besuch hielten wir zum Mittagessen und Kaffee im Garten, der den Tempel umgibt.

KYOTO JAPAN

Vom Touristenstrom in den leeren Bambuswald

Der Yasaka-Schrein war der nächste, der uns mit seinen leuchtenden Farben verzauberte, gefolgt vom Fushimi Inari-Taisha-Schrein, der auch der Höhepunkt unseres Besuchs in Kyoto war. Er ist vor allem für seine tausende rote Torii Tore (Senbon Torii genannt) berühmt, die den Weg in den Wald des heiligen Mount Inari, der auf 233 Meter Höhe liegt, führen. Die Inschriften auf den Torii-Toren sind die Namen der Spender und die Daten, als sie dem Tempel gewidmet wurden.

 

Nachdem wir uns in der Dichte der Torii Tore verloren hatten und die Aussicht auf die Stadt von einem anderen Aussichtspunkt aus genossen hatten, befanden wir uns auf einem schmaleren und nicht gekennzeichneten Pfad, der uns in einen gigantischen und sehr schönen Bambuswald führte. Wir haben uns auf unseren Reisen mehrmals verlaufen, aber diesmal schien es die schönste Art verloren zu sein. Wir genossen es, weit entfernt von der Menge zu sein, der wir am Eingang des Schreins begegnet sind.

KYOTO JAPAN

 

Übrigens war die Entdeckung dieses Waldes der Grund, warum wir uns entschieden haben, nicht mehr zum Arashiyama Bambuswald zu fahren, da wir das Gefühl hatten, dass der Besuch des Arashiyama Groove weniger unterhaltsam ist, als wir es ursprünglich erwartet hatten und vollkommen überwältigt waren, von dem Bambuswald welchen wir jetzt gefunden hatten.

Wir genossen den Sonnenuntergang vom Fenster des Zuges, der uns zurück nach Oasaka brachte, wo wir einen friedlichen letzten Tag verbrachten, bevor wir den nächsten Bus zu unserem letzten Ziel in Japan, Hiroshima nahmen.

Hakone liegt in den Bergen und bietet leichten Zugang zu einem der fünf Seen rund um Mount Fuji, von wo man an klaren Tagen einen spektakulären Blick auf Japans berühmtesten Berg bekommt. Von Hadano aus nahmen wir den Zug nach Odawara und stiegen um bis zur Station Hakone-Yumoto, von wo ein kleiner Bus uns für 100 Yen nach Tenzan Onsen brachte.

 

Onsen sind natürliche, japanische heiße Quellen, die in Japan weit verbreitet sind, da es ein vulkanisch aktives Land ist. Wenn man ein Onsen besuchen will, stößt man auf zwei Namen: Rotenburo (Heiße Quelle im Freien und die beste Wahl, unserer Meinung) und Sento (Öffentliches Hallenbad, mit normalem Wasser erwärmt). Onsen ist ein “Muss” in Japan, wenn die Menschen und das leckere Essen euch nicht schon davon überzeugt haben, sich in dieses Land zu verlieben.

Es gibt ein paar Etikette, die man vor einem Besuch in den heißen Quellen wissen sollte:

  • Es ist kein Ort für schüchternen Menschen. Warum? Kleidung ist nicht erlaubt. Es gibt Schließfächer, in denen man seine Sachen ablegen kann. Bevor man in das Wasser steigt, muss man sich gründlich duschen. Überspringe die Dusche nicht! In Japan ist es üblich, sich immer unter der Dusche zu reinigen, bevor man in die Badewanne steigt, sogar in Privathaushalten ist dies üblich.
  • Im Onsen wird nicht geschwommen, geschweige denn den Kopf unter Wasser getaucht.
  • Tätowierungen sind nicht erlaubt. Es gibt eine strenge Regel in Bezug auf Tattoos, da das Tragen von ihnen mit Mitgliedern organisierter krimineller Gruppen zusammenhängt. Einige wenige Onsen erlauben Tattoos.
  • Onsen sind Ruheorte. Lärm und lautes Sprechen sind untersagt.

In einem Onsen gibt es meistens Restaurants, Cafés und Behandlungsräume. Oft findet man auch einen Ruheraum zum Entspannen. Einige schlafen sogar dort.

Nach dem Besuch des Onsen entschieden wir uns, vom guten Wetter zu profitieren und den nächsten Bus zum Ashi-See zu nehmen. Die Fahrt zum See war teurer, aber es lohnt sich. Der See ist wunderschön. Für diejenigen, die die Umgebung auf eine touristische Art und Weise erkunden möchten, gibt es die Möglichkeit, für eine 30 minütige Bootstour oder mit der Seilbahn auf die Spitze des umliegenden Berges zu fahren, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Berg Fuji bekommt.

Wir entschieden uns etwas spazieren zu gehen, um den Hakone-Schrein neben dem See zu besuchen. Für diejenigen, die weniger Zeit für Zwischenstopps haben, empfehlen wir einen Snack und einen (überraschend guten) Kaffee an der Busstation bei 7eleven.

LAKE ASHI JAPAN

 

Wir kamen genau vom Schrein zurück, als die Sonne unterging, und so konnten wir den schönsten Sonnenuntergang erleben, den wir in Japan hatten. Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages wurden die Formen des Berges Fuji im Hintergrund deutlich und läutete eine mystische und ruhige Atmosphäre ein.

LAKE ASHI JAPAN

 

Die einstündige Fahrt mit dem Bus (wir zahlten 1200 Yen für ein Ticket) brachte uns direkt zum Bahnhof Odawara, von wo aus wir mit dem Zug zurück nach Hadano fuhren. Ashi ist nur einer der fünf Seen, die am besten für einen spektakulären Blick auf den Berg Fuji bewertet werden. Zusammen mit dem Besuch in einem der Onsen können wir versprechen, dass es zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

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Sieben Tage nach unserer Ankunft in Japan, nahmen wir den Zug von Yokohama nach Hadano, in der Präfektur Kanagawa, wo wir unsere erste, zweiwöchige Workaway-Erfahrung beginnen wollten.

Aber bevor wir euch von unserer Erfahrung erzählen, wollen wir euch einige Details zu “Workaway” geben. Es ist eine Plattform für Reisende, die bereit sind, ihren Beitrag zu einem Projekt als Gegenleistung für Unterkunft oder Verpflegung (oder beides) anzubieten. Die Projekte werden von Gastgebern auf der ganzen Welt veröffentlicht und bieten den Reisenden einen besseren Zugang zu lokalem Lifestyle- und Sprachpraktiken. Unter www.Workaway.info richtet man sich ein Konto ein und wählt zwischen einem Einzel- oder Paarkonto. Danach kann man zwischen Tausenden von Projekten wählen, um das für sich passende zu finden. Wir denken, es ist eine der besten Arten zu reisen und touristische Aktivitäten mit der lokalen Lebenserfahrung zu kombinieren.

WORKAWAY

„Geh geradeaus auf der Straße bis zum Coca-Cola-Automaten und auf der linken Seite findest du das Haus“ waren die Anweisungen unseres Gastgebers, die uns zu einem japanischen Haus im alten Stil führten, das für zwei Wochen unser Zuhause und Arbeitsplatz wurde.

Wir haben dort zwei freundliche Menschen gefunden, Rio und Carrie, unsere Gastgeber, die uns zum japanischen Lebensstil und der köstlichen Küche führten. Wir glauben, dass schöne Orte von den Menschen, vor Ort noch schöner gemacht werden. Und Rio und Carrie waren die Menschen, die unsere Erfahrung in ihrem Haus wirklich unvergesslich machten. Schlafen auf Tatami-Betten, aufwachen mit frisch gemahlenem Kaffee und angenehme Smalltalk beim Abendessen waren nur einige der Höhepunkte unseres Aufenthaltes.

 

Wir erhielten verschiedene Aufgaben, die die Arbeit anderer „Workawayers“ aus der Vergangenheit fortsetzten. Wir haben Wände geschliffen, gestrichen, Holz geschnitten und beim Putzen und Kochen im Haus geholfen. Am Ende eines jeden Tages hatten wir etwas Zeit für uns selbst und genossen heißen Tee und eine Internetverbindung unter dem Kotatsu (ein niedriger, mit einer Decke gedeckter Holztischrahmen, auf dem eine Tischplatte liegt mit einer Wärmequelle darunter … Es ist einfacher, es mit Bildern zu beschreiben, da es nicht üblich ist, ein solches Setup in einem normalen Haus zu finden :)

 

An unseren freien Tagen haben wir die wunderschönen Orte rund um den Berg Fuji, wie Hakone und Ashi See, entdeckt. Wir waren in den Bergen in der Nähe von Hadano wandern und haben faule Nachmittage im Café Ginger&Pickels verbracht, während wir unsere bevorstehende Reise in den Süden Japans geplant haben. Rio erwies sich als guter Führer und zeigte uns in der Gegend von Hadano und an manchen Abenden nahmen er und Carrie uns zum Abendessen mit, damit wir uns mit dem japanischen Essen vertraut machen konnten, das wir noch nicht ausprobiert haben.

 

Erwähnenswert bei Workaway-Projekten ist, dass man in der Regel 4 bis 5 Stunden pro Tag arbeitet, sodass es immer Zeit für all die anderen Dinge gibt, die man tun möchten: schlafen, lesen, ausgehen usw.

Was uns am meisten in dieser Zeit gefiel, war eine lange Pause nach den langen Reisetagen in der Russischen Föderation und nach unserer Ankunft in Japan, aber auch die Gelegenheit, neue Leute zu treffen und Freundschaften zu schließen.

Zwei Wochen später verabschiedeten wir uns von Diversity Hadano und nahmen den Bus nach Kyoto und Osaka, berühmte historische Destinationen und ein Paradies für Feinschmecker.