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Nach einem Monat in Japan fühlte sich die Ankunft in Hongkong wie eine große Veränderung an. Plötzlich verstanden wir, dass wir den Lebensstil von Nippon, die schönen und ruhigen Orte und die außergewöhnlichen Menschen vermissen werden.

Wir bevorzugen es, näher an der Natur zu sein, aber zugleich lieben wir es auch, auf den Straßen der großen Städte zu flanieren. Hongkong ist aber mehr als eine große Stadt. Es ist die am vierthäufigsten bevölkerte Region der Welt, mit unzähligen Wolkenkratzern und großen Massen von Touristen, die sich kontinuierlich bewegen, was diesen Ort lebendiger und auch überfüllter erscheinen lässt als alle anderen, die wir bisher besucht haben.

HONG KONG CHINA

 

Wir landeten am späten Nachmittag auf dem internationalen Flughafen in Hong Kong mit einem gut, durchdachten Plan, um das Beste aus unserem 6-tägigen Aufenthalt in der Stadt zu machen. Unsere Priorität war es, die Formalitäten zu erledigen, die für das Erlangen des chinesischen Visums notwendig sind, damit wir Anfang des nächsten Monats die Grenze überqueren können. Am besten ist es, das Visum bei der Botschaft im Heimatland zu beantragen, aber da wir in den ersten Monaten unserer Reise die Russische Föderation und Japan besuchen wollten, fanden wir, aufgrund des Zeitraums des Visa, dass es eine gute Idee war, das chinesische Visum in Hong Kong zu beantragen. Es gibt mehrere Agenturen, die alle Notwendigkeiten erledigen, zwei von ihnen haben ein Büro am Flughafen, was den Prozess direkt nach der Ankunft erleichtert. Es war aber leider nicht so einfach für uns.

Ein Visum für China in Hong Kong

Wir machten unsere Hausaufgaben vor der Ankunft und lasen alle verfügbaren Informationen, wie man das Visum erhält. Wir waren sicher, dass alles in Ordnung war, also gingen wir zuversichtlich zum Büro des chinesischen Reisedienstes (Chinese Travel Service’s office) in Terminal 1. Nach einer sehr kurzen Inspektion unserer Pässe wurde uns gesagt, dass das Visum nicht erhalten werden kann, da einer der Pässe „zu neu“ ist (von Oktober 2016). Die chinesischen Behörden verlangen eine vollständige Liste aller Länder, die die Visumbewerber vor ihrer Ankunft in China besucht haben. Aus diesem Grund werden Pässe, die nach dem Jahr 2015 veröffentlicht werden, nicht akzeptiert, wenn sie nicht zusammen mit alten Pässen vorgelegt werden, die Daten über frühere Reiseziele enthalten.

Unser Enthusiasmus wurde während der einen Minute Stille, die auf diese schockierende Nachricht folgte, zur Verzweiflung. Das direkte und unfreundliche Gesicht der Person vor uns ließ uns hoffnungslos fühlen, als wir fragten, ob noch etwas getan werden könnte. Ohne ein Wort zu sagen, zeigte er nur auf einen anderen Desk, der 3 Meter von uns entfernt stand und mit dem Namen „Aloha Travels“ gekennzeichnet war. Wir gingen mit der gleichen Bitte dorthin und waren froh, eine andere Antwort zu bekommen. Es war offensichtlich eine spezielle Situation … die natürlich einen Sonderpreis erforderte. Wir fanden heraus, dass ein Gruppenvisum arrangiert werden könnte, das uns über die Grenze nach China bringen würde. Eine weitere gute Sache ist, dass es in weniger als 24 Stunden erreicht werden konnte, was für uns nicht nötig war, da wir ohnehin länger in Hongkong bleiben wollten.

Hong Kong eine Welt für sich

Die Sonderverwaltungsregion China, Hong Kong, besteht aus vier Teilen: Hong Kong Island, Kowloon Peninsula, den New Territories und den Outlying Islands, in denen jeweils etwa sieben Millionen Menschen leben, meist Kantonesisch sprechende Chinesen. Die meisten von ihnen sprechen auch Englisch, was Sprachbarrieren wenig Raum lässt und die ehemalige britische Kolonie zu einem reizenden Reiseziele in Asien macht. Da es sich bei der Kommunikation nicht um eine schwierige Aufgabe handelte, fiel es uns schwer zu verstehen, warum die Menschen hier bis auf wenige Ausnahmen nicht lächeln oder nicht auf einen guten Morgen oder ein Dankeschön reagieren. Wahrscheinlich lässt in einer so großen Stadt der schnelle Alltag nicht viel Raum für Höflichkeit.

Wir erlebten während unseres Aufenthaltes gutes Wetter, was uns die Gelegenheit gab, unsere sperrigen Klamotten zu vergessen und endlich die Shorts zu tragen. Wir verbrachten unseren ersten Morgen damit, die Avenue of Stars zu erkunden. Am Eingang begrüßten uns mehrere Statuen, Filmsets die mit Lichtern, Stühlen und Videokameras darstellt wurden, wo Touristen Fotos machen können, sowie Replika der Gewinner, denen die Hong Kong Film Awards verliehen wurde. Entlang der Promenade lernten wir die filmische Geschichte der Stadt kennen, erzählt von vielen Tafeln, auf denen  Namen, Handabdrücke (einige von ihnen) und Autogramme berühmter Prominenter zu lesen waren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem bekannten Star Bruce Lee, der eine eigene Statue hat.

HONG KONG CHINA

 

Später am Nachmittag ging es weiter zum Victoria Harbour, einer der meistbesuchten Touristenattraktionen, die einen wunderschönen Panoramablick auf die Skyline der Stadt bietet.

Lantau Island

Lantau Island ist einer der besonderen Orte in Hong Kong, die für Touristen geöffnet sind. Wir haben beschlossen, die Gegend während unseres dritten Tages zu besuchen. Die Hauptattraktion ist der riesige Buddha, der sich in der Nähe des Klosters Po Lin befindet.

HONG KONG CHINA

 

Wenn ihr länger in Hongkong bleiben möchtet, empfehlen wir, früh aufzuwachen und bis zum Kloster zu wandern. Wir mussten stattdessen an diesem Tag mit Grippesymptomen kämpfen, also wählten wir den faulen Weg und fuhren mit der Seilbahn dorthin. Die Aussicht ist wirklich spektakulär, da die Seilbahn das Wasser und die grünen Hügel kreuzt und hinter ihnen die Form einer 34 Meter hohen Buddhastatue enthüllt. Der Ankunftsort war laut und voll von Geschäften, Touristen und heiligen Kühen, die offen das Gelände des Klosters Po Lin durchstreifen. Am Ende des Einkaufsviertels stiegen wir 268 Stufen hinauf zu der beeindruckenden Buddha-Statue, die über die Region wacht, umgeben von weiteren sechs kleineren Statuen, die als „Opfer der sechs Devas“ bekannt sind. Sie symbolisieren Großzügigkeit, Moral, Geduld, Eifer, Meditation und Weisheit, von denen angenommen wird, dass sie für die Erleuchtung notwendig sind. Man kann einen ganzen Tag in der Gegend verbringen,  Spaziergänge und Fotos machen, sowie kurze Pausen in den vielen Cafés machen.

 

Wir kamen am Abend zurück, gerade rechtzeitig, um eine „To Go“ Mahlzeit zu kaufen und unser Abendessen unter den Lichtern der farbenfrohen Skyline am Victoria Harbour zu genießen, wo Touristen jeden Abend die Lichtshow um 20:30 Uhr bewundern können.

HONG KONG CHINA

 

Unser vierter Tag in Hongkong begann mit der Entscheidung, mehr von den grünen Teilen der Stadt zu entdecken, die uns auf den Weg zum Victoria Peak brachten. Der ursprüngliche Plan war, die touristische Straßenbahn in Richtung des Gipfels zu nehmen, aber die lange Warteschlange am Ticketschalter machte die Idee, den Pfad zu wandern, ansprechender. Es dauerte etwa 40 Minuten bis zum Ende und die Aussicht auf der Spitze macht es zur einer unglaublichen Wanderung, die wir sehr empfehlen können. Restaurants und Bars warten auf Besucher mit Erfrischungen und eine Aussichtsplattform ist gegen eine Gebühr verfügbar, die wir nicht für lohnend gehalten haben, da die meisten der Sehenswürdigkeiten bei einer entspannenden Tour in der Gegend kostenlos zur Verfügung stehen.

 

Der letzte Tag war ruhiger. Wir machten nur kurze Spaziergänge und verbrachten einige Zeit bei einem Kaffee in der Nähe, um die notwendigen Dinge für die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten.

Wir haben eine Grenze überschritten

Am Morgen unseres sechsten Tages in Hongkong fuhren wir mit dem Bus A21 zum Flughafen, wo wir unsere Pässe mit dem chinesischen Visum abholen konnten. Später gingen wir zum Busterminal am Flughafen, von wo uns der Bus A43 in 50 Minuten zur Sheung Shui MTR Station brachte, die der Verbindungspunkt zur Lo Wu Station ist. Wir wählten diese Transportmöglichkeit, da wir sowieso für die Pässe und das Visum zum Flughafen zurückkehren mussten, und es wurde als  schnellste und billigste Variante empfohlen. Um durch das Immigration Gebäude von Hong Kong bis zum chinesischen Immigrations Gebäude zu Fuß zu gelangen, dauerte es etwa eine  Stunde. Der Checkpoint Lo Wu für die Einreise nach China kann extrem überfüllt sein, da er von vielen Reisenden gewählt wird. An weniger überfüllten Tagen kann der gesamte Prozess weniger als 20 Minuten dauern.

Und so kamen wir in Shenzhen an, wo wir unsere erste Nacht in China verbrachten und wo wir wieder freundliche und hilfsbereite Leute fanden, die den zwei verlorenen Menschen, deren digitale Karte im neuen Land nicht sehr hilfreich war, ihre Hilfe boten.

Shenzhen ist ein beliebtes Ziel in China, aber unser Visum garantierte uns einen Aufenthalt von nur 30 Tagen, also mussten wir unsere Reiseroute sorgfältig planen und einige der Reiseziele aufgeben.

Für mehr Fotos von Hong Kong, besucht unsere Galerie.

Während unserer Zeit in Osaka, widmeten wir einen Tag das wunderschöne Nara zu besuchen. Mit dem Zug verließen wir Osaka und ließen die Stadt hinter uns, womit wir uns den Hügeln in dieser Landschaft näherten. Nach ca. einer Stunde mit Zug von Osaka erreichten wir Nara.

Nara ist ein schöner ruhiger Ort, mit Tempeln und Shinto-Schreinen aus dem 8. Jahrhundert, die von der Zeit stammen, als die Stadt während der Nara-Zeit Hauptstadt Japans war, damals unter dem Namen Heijo-Kyo.

NARA JAPAN

Die Wegweiser am Bahnhof leiteten uns in den Nara-Park. Wir verließen die Station und wurden direkt von einem Reh überfallen. Ja, richtig gelesen, ein Reh kam auf mich zu und ehe ich mich versah, fraß es meinen Stadtplan auf. Ich versuchte noch, es zu hindern aber ohne Erfolg. Es gibt in Nara ca. 1200 wilde Rehe und Hirsche, die frei herumlaufen und an Besucher gewöhnt sind. Um genau zu sein, handelt es sich um Sikahirsche, die das Stadtbild von Nara prägen.

NARA JAPAN

Warum gibt es dort so viele Sikahrische?

Der Legende nach lies die einflussreiche Adelsfamilie Fujiwara den Schrein Kasuga Taisha erbauen und wie üblich von einer Gottheit schützen. Der als heute bekannte Kasuga Schrein wurde von den Gottheiten des Kashima Schreins beschützt und man sagt ihnen nach, dass sie auf weißen Hirschen ritten als sie nach Nara kamen. Bereits seit dieser Zeit wurde das Wild geschützt und von der Jagd ausgeschlossen. Mit der Zeit gewöhnten sich Tier und Mensch aneinander.

An den Sonn.- und Feiertagen im Oktober werden die männlichen Tiere eingefangen , damit ihnen von einem Schinto-Priester die Geweihe geschnitten werden können, da diese im Herbst zur Paarungszeit hart werden und somit eine Gefahr für die Besucher darstellen. Dies zählt zu den wichtigen Festlichkeiten in Nara. Es ist außerdem verboten, die Tiere zu füttern, mit Ausnahme von den Shika Senbei (Rehkekse) die speziell für die Tiere gebacken werden und an verschiedenen Stellen im Nara-Park gekauft werden können. Es heißt die Tiere verbeugen sich, wenn sie einen Keks haben wollen. Wir haben die Rehe nicht gefüttert, aber in der Tat haben wir dieses Verhalten bei den Rehen und Hirschen erkannt.

Nara Park

Nara-Park hat aber noch viel mehr zu bieten, als nur die Wildtiere. Unser Spaziergang führte uns vorbei am Kohfukuji und Gangoji Tempel bis zum Himuro Jinja Schrein, wo wir wieder einmal die Kirschblüte bewundern konnten. Auf unserer Karte (wir nutzen oft die App „Visit a city“ ….und der Plan vom Touristenbüro wurde ja gefressen) erkannten wir das es zwei japanische Gärten in Nara gibt, die beide direkt nebeneinander liegen. Der Isuien Garten ist der größere, kostet aber 900 Yen (ca. 7 Euro) Eintritt. Der Yoshikien Garten dagegen ist für ausländische Touristen frei. Wir mussten lediglich ein paar Fragen zu unserer Herkunft beantworten, um den Garten zu betreten. Alles hier ist wunderschön angelegt und gepflegt und spiegelt drei verschiedene Gärten wider: Blumengarten, Moosgarten und den Teichgarten.

NARA JAPAN

Das Highlight des Tages

Nach einer kurzen Pause kamen wir zu unserem Highlight des Tages – der Todai-ji Tempel. Wie die meisten Tempel in Nara stammt auch dieser aus der Nara-Zeit. Das Hauptobjekt der Anbetung in diesem imposanten Tempel ist der Vaiocana Buddha („Buddha, der durch die Welt scheint, wie die Sonne“). Der Todai-ji Tempel wurde von Bischof Roben gegründet und ist bis heute Haupttempel der Kegon Sekte im Buddisums. In den Jahren 1180 und 1567 brannte der Tempel ab und wurde unter der Edo-Periode wieder aufgebaut. Heute ist der Tempel 33% kleiner als ursprünglich, zählt aber immer noch zu den größten Holzgebäuden der Welt.

Der Eintritt in Daibutsuden (großer Buddha Saal) kostet 600 Yen (ca. 4,50 Euro) und für 1000 Yen kann man zum Daibutuden auch das Museum besuchen. Der riesige 14.98 m hohe Buddha thront am Eingang der Halle. Die Bronzestatue ist von Gold überzogen und wird von kleineren Statuen begleitet. Nach unserem Besuch ging der Spaziergang an der großen Glocke hinter dem Tempel vorbei und einige Stufen hinauf zum Nigatsu-do Saal. Hier erhält man einen tollen Blick über die Stadt Nara und den Park. Nigatsu-do bedeutet Halle oder Saal des zweiten Monats und ist ein wichtiger Bestandteil des Todai-ji Tempels.

NARA JAPAN

An diesem Tag hatten wir wieder einmal Glück mit dem Wetter, bis auf einen kurzen Schauer blieben wir verschont, aber trotzdem fanden wir, war es Zeit nach diesen vielen wunderschönen Eindrücken die Rückkehr nach Osaka anzutreten.

Noch mehr Fotos von Nara gibts hier.

Kamakura ist eine kleine Stadt, nicht weit von Yokohama und Tokio entfernt, umgeben von wunderschöner Natur und Tempeln, auch bekannt für die hohe Anzahl an saisonalen Festivals. Kamakura entwickelte sich erst im letzten Jahrhundert als Kleinstadt, aber ihre Existenz reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die Stadt spielt eine wichtige Rolle in der japanischen Geschichte, als ehemalige Hauptstadt Japans und der Sitz des Shogunats und der Regentschaft während der Kamakura-Zeit.

Wir brauchten 50 Minuten von unserem Hostel bis zur Station Kita-Kamakura, von wo aus wir zu Tokeiji, einem kleinen, schönen und ruhigen buddhistischen Tempel gingen und weiter nach Tsurugaoka Hachimangu, einem Shinto-Schrein aus dem 11. Jahrhundert, der 1828 im traditionellen Edo- Stil erbaut wurde. Letzteres ist der wichtigste Schrein in der Gegend. In welche Richtung man auch geht, können viele Tempel, Schreine und andere historische Monumente gefunden werden, die Kamakura zu einem sehr beliebten Touristenziel machen.

 

Unser nächster Halt war Hokokuji, ein alter Tempel, bekannt für seinen dichten Bambuswald und das Teehaus mit Matcha-Empfang. Der Spaziergang durch den Bambusforest war eine schöne Erfahrung und hatte einen wichtigen Platz auf unserer Aktivitäten- Liste in Japan. Es ist ein kleiner Wald, der zwar von vielen lokalen Touristen besucht wurde, fühlte sich aber trotzdem toll an, hier gewesen zu sein und der kurze Besuch ließ uns noch Zeit, die große Buddha Statue zu erkunden, die 50 Minuten zu Fuß von Hokokuji entfernt liegt.

KAMAKURA JAPAN

 

Wir erreichten den Kotokuin Tempel eine Stunde bevor er die Tore für die Öffentlichkeit schloss, aber früh genug, um die monumentale bronzene Bronzestatue des Buddhas zu bewundern, die den Ort so berühmt macht.

KAMAKURA JAPAN

 

Wir hatten eine Kaffeepause im Starbucks im Hauptbahnhof, bevor wir uns von dieser kleinen Stadt verabschieden, mit ihren bezaubernden Tempel, engen Straßen und der wunderschönen umliegenden Natur.

Mehr Fotos von dieser wunderschönen Gegend gibts hier.