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Das Schienennetz, das sich über Sri Lanka erstreckt, deckt zwar einige der wichtigsten Ziele ab, ist jedoch in Bezug auf die Verbindungen zwischen den wichtigsten touristischen Orten begrenzt.

Wir entschieden uns zunächst für die Reise von Ella nach Arugam Bay. Da wir jedoch eine bequeme Route in Bezug auf Reisezeit und -kosten gefunden hatten, freuten wir uns über die Idee, an die Nordostküste zu reisen und auf dem Weg die architektonischen Wunder im Herz des Landes zu besuchen.

Unser Plan sah vor, mit dem Zug weiter in Richtung Norden zu fahren, was bedeutet, dass wir nach Kandy zurückkehrten, wo wir mehr Zeit für die Erkundung der Stadt hatten, da wir bei unserem ersten Stopp hier keine richtige Gelegenheit hatten. Lies hier mehr über unsere Zeit in Kandy.

Ein interessanter Aspekt der Züge in Sri Lanka ist die Schwierigkeit, einen Platz zu finden. Reservierte Sitzplätze (nur für die erste und zweite Klasse verfügbar) sind meistens ausverkauft und die „reservierten“ Fahrkarten „reservieren“ den Reisenden in der Regel die Möglichkeit, die authentische Erfahrung zu erleben, stundenlang zwischen Gepäck und Personen eingeklemmt und gequetscht zu werden. Wir hatten eine unangenehme Erfahrung auf der Reise von Colombo nach Kandy. Am Anfang war es interessant und irgendwie lustig, aber drei Stunden später wussten wir, dass wir sowas nicht nochmal erleben wollten.

Dambulla im Norden von Sri Lanka

Nachdem wir keine reservierten Plätze für den Zug nach Trincomalee erhalten hatten, fuhren wir mit einem morgendlichen Bus nach Dambulla, eine kleine Stadt, die durch ein komplexes Busnetz ein wichtiges Zugangstor zu fast jedem Ort des Landes wird.

Wir haben nur drei Tage in Dambulla verbracht und beschlossen, die letzten Stunden des Ankunftstages zu nutzen, um den berühmten Höhlentempel (auch Goldener Tempel von Dambulla genannt) zu besuchen, der sich am Eingang der Stadt befindet. Wir waren Teil der letzten Gruppe von Besuchern, die kurz vor Sonnenuntergang die Treppe des Tempels besteigen durften, was wir in Abwesenheit der größeren Gruppen als sehr bequem und angenehm empfanden. Wenn ihr buddhistische Tempel besucht, müsst ihr euch an die Kleiderordnung halten. Ich trug an diesem Tag Shorts, die am Eingang in keinem Tempel akzeptiert werden, aber die Person am Tor war so freundlich, mir einen Schal zu leihen, um meine Beine zu bedecken … Die Geste war nett, obwohl der rosa Schal nicht wirklich meine Lieblingsfarbe traf.

DAMBULLA SRI LANKA

 

Der Tempel umfasst eine Reihe von Kammern, die Abteilungen einer größeren Höhle darstellen, die mit Buddhastatuen gefüllt ist. Am Ende unseres Besuchs wurden wir von der Höhe des Felsens, auf dem sich der Tempel befindet, mit einer spektakulären Aussicht belohnt, während das goldene Licht der letzten Stunde des Tages seine letzten Spuren am Himmel hinterlassen hat.

DAMBULLA SRI LANKA

 

Wir kehrten in die Stadt zurück, suchten einen Platz zum Essen und planten, früh zu schlafen, da wir am nächsten Tag den Sonnenaufgang auf dem Pidurangala-Felsen in Sigiriya erleben wollten.

Der Pidurangala Fels in Sigiriya

Zur Stunde der Ankunft in Dambulla bot uns ein freundlicher Tuk-Tuk Fahrer eine verlockende günstige Fahrt zu unserer Unterkunft an, um uns eine Sonnenaufgangstour nach Sigiriya und zurück vorzuschlagen. Wir einigten uns auf einen Preis von 15000 Rupien, den wir leicht hätten verhandeln können, aber angesichts der frühen Abfahrt und der Entfernung, die wir zurücklegen mussten, hielten wir es für einen fairen Preis.

DAMBULLA SRI LANKA

 

Um 4 Uhr morgens holte uns der Tuk-Tuk Fahrer vor der Unterkunft ab und wir fuhren mehr als 20 km in völliger Dunkelheit bis zum Eingang des Felsentempels, wo wir gebeten wurden, eine Eintrittsgebühr von 500 Rupie zu zahlen. Nur wenige andere kamen zur gleichen Zeit und gemeinsam begannen wir die Treppe hinauf auf den Felsen zu steigen. Der Pidurangala Rock ist weniger beeindruckend als der Lion Rock, aber sicherlich weniger touristisch. Die Wanderung nach oben dauert weniger als 30 Minuten,  obwohl es nicht sehr schwierig ist, empfehlen wir das Tragen von geeigneten Schuhen, da einige Teile schwieriger zu erklimmen sind und bei Feuchtigkeit sehr rutschig sein können.

Der Sonnenaufgang oben war wirklich spektakulär und die Aussicht auf die Umgebung war wunderschön. Und um den Ausflug zu vervollständigen, brachte uns unser Fahrer nach der Rückkehr beim Parkplatz zum Ufer des Sees in der Nähe der beiden Felsen.

DAMBULLA SRI LANKA

 

Wir kehrten rechtzeitig nach Dambulla zurück, um ein spätes Frühstück und ein langes Nickerchen zu genießen.

Am dritten Tag planten wir, mehr von der antiken Stadt Sigiriya zu besuchen und eine Tagestour nach Polonnaruwa zu machen, aber am nächsten Morgen erkannten wir, wie anstrengend die letzten Tage waren und wie viel Energie wir hatten. Das Energielevel sank ab. Deshalb änderten wir unsere Pläne und erholten uns ein bisschen.

Ein direkter Bus von Dambulla nach Trincomalee brachte uns einen Tag später zur Nordostküste von Sri Lanka, einem Land, das so klein ist, aber so reich an Erfahrungen.

Weitere Bilder von Dambulla und Sigiriya gibt es hier.

Während unserer Reise in Sri Lanka haben wir viele schöne Orte besucht, aber Ella war eines unserer Highlights. Wir haben nur 4 Nächte dort verbracht. Wir wir dachten, dass sie genug waren, um die Umgebung zu erkunden, aber wenn die Zeit es erlaubt hätte, wären wir sicher noch länger geblieben.

ELLA SRI LANKA

 

Ella (oder Elle, wie die Einheimischen es nennen), hat ca. 45.000 Einwohner und liegt auf 1000m Höhe, umgeben von wunderschönen und unendlichen Teeplantagen. Wir waren begeistert von dem Moment an, als wir ankamen. Obwohl Ella auf unterschiedliche Weise mit privaten oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann, kommen die meisten Touristen mit dem Zug aus Kandy, besonders weil die Fahrt mit dem Zug aufgrund der wunderschönen Landschaften, die unterwegs zu sehen sind, so stark umworben wird. Wir waren natürlich neugierig und wollten herauszufinden, worum es bei dem ganzen Trubel geht. Deshalb haben wir zwei Fahrkarten gekauft, von denen wir hofften, dass sie eine schöne Erfahrung mit sich bringen würden. Und das hat es!

ELLA SRI LANKA

Während der 6 Stunden langen Fahrt konnten wir weite grüne Teeplantagen, Dörfer und Wasserfälle bewundern. Leider ist es sehr schwierig, Tickets für diese Reise zu erhalten und in einem überfüllten Wagon gefangen zu sein, ohne die Möglichkeit nach draußen zu schauen, ist sicherlich kein Wunsch. Viele Reisende erwähnten, dass vor allem Einheimische immer wieder ein und aussteigen oder nur kurze Entfernungen zurücklegen. Daher ist es sehr gut möglich, einen Sitzplatz zu bekommen, auch wenn man nur 2. oder 3. Klasse Tickets hat.ELLA SRI LANKA

Wo übernachten?

Bei der Ankunft in Ella müsst ihr euch sich keine Sorgen um den Transport machen. Wie in den meisten Orten in Sri Lanka werden Tuk Tuks vor dem Bahnhof warten, um dich zur Unterkunft zu bringen. Da sich die meisten Unterkünfte in unmittelbarer Nähe befinden, ist der Spaziergang zum Hostel oder Hotel genauso einfach wie ein Tuk Tuk, aber offensichtlich billiger.

ELLA SRI LANKA

 

Ella bietet unzählige Übernachtungsmöglichkeiten, aber wir dachten, dass es eine gute Idee sein könnte, die erste Nacht in einem Zelt zu verbringen, im Backpackers Paradise Camp mit Blick auf eine kleine Teeplantage. Der Gastgeber war sehr freundlich und machte unseren Aufenthalt wirklich besonders.

ELLA SRI LANKA

Was und wo essen?

Es gibt viele Restaurants und Bars in Ella. Das Essen ist im Vergleich zu Kandy oder Colombo relativ teuer. Wir gingen immer zu kleinen lokalen Restaurants und aßen hauptsächlich vegetarisches Essen, hatten aber definitiv das Gefühl, in einem touristischen Ort zu sein. Für diejenigen, die nicht immer das Bedürfnis haben, an einem schicken Ort zu sein und sich auch um ihr Budget kümmern, ist es gut zu wissen, dass es im touristischen Bereich einen Supermarkt gibt, in dem sich ein kleines Restaurant befindet mit einem fairen Preis.

Überall in Ella gibt es Obst und Gemüse. Jeden Mittwoch gibt es einen kleinen Markt entlang der Ella Passara-Straße, auf dem Einheimische frische Lebensmittel verkaufen. Westliches Essen ist auch weitgehend vorhanden.

Street Food war unser Favorit. Rotis, Samosas, Fried Daal standen oft auf unserer Speisekarte, besonders wenn wir Wanderungen machten und einen Snack mitnahmen. Ein leckeres Roti mit Kartoffeln und einer würzigen Füllung kostet zwischen 50 und 100 LKR (weniger als 50 Cent).

Was kann man in Ella machen?

Ella hat viele schöne Orte zu erkunden. Es ist ein Wanderparadies für alle die zum Beispiel den kleinen Adam´s Peak oder den Ella Rock erobern möchten.

ELLA SRI LANKA

 

Wir haben beide bestiegen. Die Wanderungen waren einfach und angenehm und wir wurden mit spektakulären Ausblicken belohnt.

Der kleine Adam’s Peak ist zugänglicher, aber war weniger überfüllt als der Ella Rock. Was wir gerne beobachteten, war das Interesse der Einheimischen, den Berg sauber zu halten und es jedem angenehm zu machen, ihn zu besuchen.

 

Ella Rock fühlte sich aufgrund der vielen Wege, die nach oben führen, etwas schwieriger an. Es gibt aber viele Dorfbewohner, die bereit sind, dich zu führen (natürlich gegen eine kleine Gebühr). Für viele Einheimische wurde es zu einer Art Geschäft, die Touristen auf den riesigen Felsen führte. Einige Touristen berichteten, dass sie in falsche Richtungen geschickt worden seien, um sich später wieder finden zu lassen und von freundlichen Einheimischen „gerettet“ zu werden, die ihnen den Weg zurück gezeigt hätten. Wir haben verschiedene Routen, die in der App Maps.Me markiert sind, gefunden. Daher haben wir jede Hilfe abgelehnt und den Weg leicht gefunden.

ELLA SRI LANKA

Weitere Highlights unseres Aufenthalts waren der Besuch der Nine Arch Bridge und einer der Teefabriken in der Umgebung, wo wir über den Herstellungsprozess von Qualitätstee erfahren und verschiedene Teesorten probiert haben.

 

Bist du neugierig auf Ella? Mehr Inspiration findet ihr in unserer Galerie.

Wir sind endlich in Sri Lanka angekommen. Wir haben unsere Visa-Verlängerung bekommen und waren schon sehr aufgeregt, dieses wunderschöne Land zu erkunden. Nachdem wir nur eine Nacht in Colombo verbracht hatten, fuhren wir am nächsten Morgen direkt zum Bahnhof. Ein lokaler Bus brachte uns von unserer Unterkunft zum Fort (Stadtzentrum in Colombo), wo wir den Zug nach Kandy nehmen wollten.

Wenn du einen Zugplatz in Sri Lanka buchen möchtst, muss man schnell sein und es im Voraus planen. Da wir normalerweise spontan reisen, konnten wir nur Tickets für die zweite oder dritte Klasse kaufen. Die dritte Klasse ist normalerweise sehr voll und wir wussten, dass wir vielleicht auch keinen Platz in der zweiten Klasse bekommen würden, aber wir waren optimistisch, bis wir den Zug sahen…

Zugfahrt von Colombo nach Kandy

Ich habe noch nie einen so vollen Zug gesehen, auch nicht in Indien. Es war unglaublich, wie viele Menschen dort waren: Schüler, Arbeiter, Geschäftsleute, Rucksacktouristen, Familien und natürlich viel Gepäck. Da wir sehr früh um 6.00 Uhr abfuhren, kamen wir um 10.00 Uhr in Kandy an und konnten direkt die Stadt erkunden.

Da wir die berühmte Zugfahrt von Kandy nach Ella zwei Tage später unbedingt machen wollten, haben wir uns dazu entschieden, direkt am Bahnhof nach Sitzplätzen zu fragen. Wir wollten nicht noch einmal dieselbe Erfahrung machen, besonders aus dem Grund, dass die Zugfahrt diesmal etwa 7.00 Stunden dauern würde. Leider hatten wir kein Glück und unsere Stimmung war etwas gedämpft, als wir über die bevorstehende Zugfahrt nachdachten, von der wir erwartet hatten, dass sie ein Highlight unseres Aufenthalts in Sri Lanka sein würde.

Kandy Stadt

Wie in den meisten Städten Sri Lankas geschieht das Leben rund um den Uhrenturm(clock tower): Busse, Hunde, Lebensmittelverkäufer, Tuk Tuks und  vieles mehr.

KANDY SRI LANKA

 

Wir wurden von der Atmosphäre Sri Lankas eingehüllt und genossen die neue Erfahrung im Zentrum Sri Lankas, umgeben von Bergen und Teeplantagen. Nach unserer Ankunft begannen wir am selben Tag mit dem Sightseeing, erkundeten den lokalen Markt und gingen um den Kandy Lake herum, vorbei am berühmten buddhistischen Tempel des Zahns (Sri Dalada Maligawa). Am See konnten wir verschiedene Vogelarten bewundern.

Der beste Ort, um zu essen, war Hela Bojun Hala, ein kleiner Food Markt mit mehreren Stationen in Sri Lanka, wo eine Vielzahl von srilankischen Gerichten und Süßigkeiten zu sehr günstigen Preisen serviert wird. Wir fanden es die beste Gelegenheit, lokale Speisen zu probieren.

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Glücklicher Moment

Auf dem Rückweg zum Hostel entschieden wir uns, zum Bahnhof zurückzukehren, da wir über einen Luxuszug nach Ella (oder Elle, wie sie in Sri Lanka sagen) gelesen haben. Wir haben diese Option vorher nicht in Betracht gezogen, weil wir der Meinung waren, wir könnten sie uns sowieso nicht leisten, und wir wollten eine authentische Erfahrung mit dem regulären Zug machen.

Wir kamen im richtigen Moment. Der Schalter war kurz vor dem Schließen, als wir nach der Verfügbarkeit fragten. Es waren noch 4 Plätze verfügbar, nur dass der Zug am nächsten Morgen um 6:00 Uhr abfahren würde. Der Preis war der gleiche wie für die normale 1. Klasse, was viel höher war als in der 2. oder 3. Klasse, aber wir hätten einen garantierten Sitz gehabt. Das einzige Problem war, dass wir plötzlich unseren Plan ändern mussten und einen Tag weniger in Kandy bleiben konnten.

Wir beschlossen, die Tickets zu buchen und haben es nicht bereut. Wir haben herausgefunden, dass dieser Zug nur am Wochenende fährt und ein zusätzlicher Zug ist, da auch viele Einheimische die Fahrt nach Ella nehmen, besonders am Wochenende.

So verabschiedeten wir uns von Kandy, aber nur für kurze Zeit, da wir schon bald zurückkehren würden. Hier findest du mehr darüber.

Es war später Nachmittag, als wir Xining hinter uns ließen und eine 20-stündige Zugfahrt nach Lhasa durch die spektakulären und wilden Landschaften der tibetischen Hochebene antraten. In alten Zeiten war die Reise zum „Dach der Welt“ eine sehr lange Reise, aber nachdem das kommunistische China diese Ländereien übernommen hatte, wurde ein riesiges Projekt auf dem Plateau eingeführt, einschließlich des Baus einer Schnellstraße, die sich über das Himalaya-Gebirge bis zur Grenze Nepals erstreckt.

TIBET HIGHWAY

Die bequemste Möglichkeit für ausländische Besucher, die vom chinesischen Festland nach Lhasa reisen, ist der Zug, der auch mehr Chancen bietet, die wunderschöne Landschaft zu bewundern, welche von den hohen weißen Gipfeln der Berge geboten wird.

Tibet Reiseerlaubnis

Ein wichtiges Detail, das Besucher über Tibet wissen müssen, ist, dass ausländische Touristen nicht auf das Plateau dürfen, wenn sie nicht Teil einer Tour sind. Spezielle Genehmigungen müssen mindestens 20 Tage im Voraus vom Bergverein in Tibet organisiert werden und ein Führer muss die Besucher an jedem Tag ihres Aufenthalts begleiten. Für diejenigen, die nur Lhasa besuchen möchten, können außerhalb des Tourplans die Straßen der Stadt erkunden, solange sie Lhasa nicht verlassen.

Wir kontaktierten eine tibetische Agentur direkt nach unserer Ankunft in Hong Kong, als uns mitgeteilt wurde, dass unser Aufenthalt in China auf 30 Tage begrenzt sein würde. Auf dem Dach der Welt zu sein, war ein Traum, der sich bewahrheitete (und ich denke, wer den Film „Sieben Jahre in Tibet“ gesehen hat, kennt das Verlangen, eines Tages selbst an diesem Ort zu sein). Miriams Begeisterung war so groß wie meine, als wir begannen unsere Reise nach Lhasa zu planen. Sobald wir die Bestätigung von der Agentur bekamen, buchten wir unsere Zugtickets (die schnell ausverkauft sind, also im Voraus buchen!) und planten den Rest unserer Reise durch China.

Der Zug über das Himalaya-Gebirge

Drei Wochen später bestiegen wir einen sehr überfüllten Nachtzug in Xining, wo wir zwei Tage verbrachten, um uns leichter an die Höhe zu gewöhnen. Wir buchten normale Sitze im Zug, weil alle Schlafplätze schon ausgebucht waren, also schlossen wir uns anderen Passagieren in einem normalen Wagon an, der mehr Gepäck als  Menschen transportierte. Es fühlte sich an wie eine der längsten Fahrten, die wir je durch den Mangel an Komfort erlebt haben, aber wir hatten viele Chancen, dies zu vergessen, da der Blick aus dem Fenster unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.

Wir passierten ein gigantisches Sandmeer, in dem einige kleine traditionelle tibetische Häuser der einzige Beweis dafür waren, dass einst die Menschheit diese Berge übernahmen. Tausende von Yaks (große domestizierte wilde Ochsen mit zottigen Haaren) waren ebenfalls Teil der Landschaft. Wir haben später herausgefunden, wie sehr diese Tiere in die tibetische Tradition und Lebensweise integriert sind.

YAC TIBET

 

Der Sonnenaufgang am Morgen vor unserer Ankunft war wunderschön, als das Licht Reflexionen in einem der Seen zauberte und die Berge zu strahlen begannen. Mit jeder Stunde, die uns näher nach Lhasa brachte, stieg auch unsere  Aufregung und schenkte uns Eindrücke, was wir in den kommenden Tagen in der Stadt erwarten würden.

Wir erhielten die Genehmigungen für Tibet per E-Mail von der Agentur, mit der wir diese Tour buchten. Ohne diese Genehmigung kann der Zug nicht bestiegen werden. Das gleiche gilt bei der Ankunft, bei der die chinesischen Behörden die Pässe einsammeln, um zu überprüfen, ob alle Besucher im Besitz eines gültigen Visas und der Erlaubnis sind.

Lhasa – die alte Stadt

Außerhalb der Station wurden wir auf typische tibetische Art und Weise, mit traditionellen Schals, Khatas gennant, von unserem Guide begrüßt. Tibetische Khatas sind in der Regel weiß und aus Seide. Die weiße Farbe symbolisiert Reinheit und Mitgefühl der Geber, es werden hierfür auch Gold-Gelbe Schals verwendet. Wir fuhren in unsere Unterkunft, ein schönes Hotel in der Altstadt von Lhasa.

Nach dem chinesischen Eindringen in die tibetischen Gebiete 1949 und später mit der offiziellen Integierung als Teil der Volksrepublik China,  ging Tibet durch große Veränderungen.  Moderne Gebäude brachten Gegensätze in der Architektur des alten Plateaus und ausländische Marken fanden ihren Weg in die lokalen Geschäfte.

LHASA TIBET

 

Der westliche Teil von Lhasa ist hauptsächlich von chinesischen Han bewohnt, es ist modern und beschäftigt. Die Altstadt von Lhasa stattdessen ist nach wie vor traditionell und ursprünglich. Die Architektur reflektiert weiterhin die Authentizität des tibetischen Lifestyle und die Auswirkungen der buddhistischen Religion. Der Standort unseres Hotels erlaubte es uns,  die engen Gassen des alten Labyrinth von winzigen Häuser und Tempel zu entdecken.

Während des Tages unserer Ankunft hatten wir etwas mit Anstrengungen zur Anpassung an die neuen Höhe zu kämpfen, doch bald konnten wir die Nachbarschaft erkunden und verstanden die Besonderheiten des Lebens in der Hauptstadt von Tibet.

Religion und Tradition

Von allen Faktoren hatte die Religion wahrscheinlich die stärkste Auswirkung auf die Art und Weise, wie die Menschen ihr Leben im Laufe der Jahrhunderte gelebt haben. Nach der chinesischen Besetzung Tibets und der Zerstörung von mehr als 6000 Klöstern, ist die Religion seit vielen Jahren ständig bedroht. Aber trotz der turbulenten Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte sind Buddhismus und tibetische Tradition weiterhin stark und offensichtlich. Tibeter tragen immer noch ihre traditionelle Kleidung, während sie auf den belebten Straßen spazieren gehen oder sich an Koras (einer Art Pilgerfahrt, die im Uhrzeigersinn heilige Stätten oder Objekte umkreist) beteiligen.

LHASA TIBET

Die Straßen waren voller Obst- und Gemüsestände, Metzgereien, die Yakfleisch servierten, und Restaurants, die Passanten einladen, das lokale Essen und eine Tasse köstlichen Buttertee zu probieren.

 

Es fühlte sich an, als würde man plötzlich in der Zeit zurückreisen und das Leben schien friedlich und schön zu sein. Aber das Aussehen spiegelt nicht die ganze Wahrheit über die Situation in Tibet wider. Die ständige Präsenz chinesischer Soldaten zeigt, dass immer noch Spannungen bestehen. Dennoch bleibt Politik ein Tabuthema und Touristen wird geraten, ihre Neugierde in sensiblen Gesprächen zu mildern.

LHASA TIBET

Drepung und Sera Kloster

Es war bereits der dritte Tag unseres Aufenthaltes in Lhasa, als uns unser Guide uns vom Hotel abholte. Der erste Tag ist normalerweise der Akklimatisierung in großer Höhe vorbehalten. Es wird auch empfohlen, am ersten Tag aufgrund des Risikos einer Dehydrierung nicht zu duschen. Stattdessen sollte viel Wasser getrunken und Früchte gegessen werden, um den Körper mit den notwendigen Vitaminen zu versorgen. Ein anderes Problem, in großen Höhen, ist die dünne Luft, die das Atmen schwerer machen kann, aber Sauerstoffversorgung ist normalerweise verfügbar.

Wir waren eine Gruppe von 8 Leuten, die sich einen Minivan teilten, der uns nach Lhasa brachte, geführt von Jigme, unserem wunderbaren Guide von Tibet Vista. Die erste Station der Reise war das Kloster Drepung, das größte in Tibet. Abgesehen von einem schönen Blick über die gesamte Stadt und einer Möglichkeit, die Innenräume einschließlich ihrer riesigen Küche zu erkunden, bietet das Kloster einen Einblick in religiöse Praktiken und Traditionen.

Es gibt keinen besseren Weg, den tibetischen Buddhismus zu verstehen, als Mönche beim debattieren zu beobachten, was wir später im Hof ​​des Sera-Klosters taten. Die Erfahrung war einzigartig und zum Glück durften Besucher dies erleben.

 

Wir haben auch das größte Wandgemälde von Buddha und detaillierte Sandmandalas gesehen und  besuchten ein religiöses Textdruckhaus.

LHASA TIBET

Der Tag endete im Hotel, wo wir alle gemeinsam zu Abend aßen und uns besser kennenlernen konnten. Das älteste Mitglied unserer Gruppe war Margrit, eine abenteuerlustige Frau, die, obwohl sie in ihren 80ern ist, immer noch die Welt erkundet.

Der Potala Palast

Am nächsten Tag führte uns unser Reiseleiter durch die Straßen von Lhasa, um Pilger auf der Barkhor-Straße und deren Gebete zu sehen, die auf einem Rundkurs um den Jokhang-Tempel herumwirbelten. Der Nachmittag war reserviert für den Besuch des wichtigsten Wahrzeichens in Tibet, der berühmte Potala-Palastes.

Von außen wunderschön und beeindruckend, verbirgt das ehemalige Zuhause des Dalai Lama alte Schriften und Geheimnisse, zusammen mit prächtigen Stupas, die die mumifizierten Körper einiger der früheren Dalai Lamas beherbergen. Die berühmteste Stupa ist die, des 13. Dalai Lama, welche mehr als 590 Kilogramm Gold enthält und mit 100.000 Perlen und Edelsteinen besetzt ist.

Der Palast hat mehr als 1000 Zimmer, aber nur wenige sind für Touristen und Pilger zugänglich. Das Fotografieren ist im Palast oder in einem der Klöster verboten. Nach einem späten Mittagessen gingen wir in den Park des „Tibet Peaceful Liberation Monument“ (der Name beschreibt nicht wirklich die wahren historischen Fakten), vor dem Potala Palast, von wo aus wir den Sonnenuntergang über seinen mysteriösen Mauern beobachten konnten.

LHASA TIBET

Wir gingen zurück zum Hotel für unser letztes Abendessen, bevor wir uns bereit machten, uns von Lhasa zu verabschieden. Die folgenden Tage würden uns über die Himalayaberge führen, durch die wildesten und spektakulärsten Landschaften der tibetischen Hochebene. Hier gibt es mehr darüber zu lesen.

Einer unserer Highlights in China war der Besuch im Nationalpark in Zhangjiajie. Der 264 km2 große Park liegt im Süden von China, in der Region Hunan und trägt mehrere Weltrekorde.
Bis wir allerdings in Zhangjiajie angekommen waren, wurden wir etwas auf die Probe gestellt. Wir verließen Guilin mit dem Zug (Nr.D2945) und setzten unsere Reise nach Liuzhou fort.

 

Wie bucht man Zugtickets in China?

Als ausländischer Reisender gibt es verschiedene Möglichkeiten Tickets zu erwerben:

  • Die einfachste Variante: man geht zum Bahnhof und kauft sein Ticket am Ticketschalter. Touristen können die Tickets nicht am Automat kaufen, sondern nur am Schalter gegen Vorlage eines gültigen Reisepasses.
    Nachteil: Züge oder bevorzugte Sitze/Klassen können ausgebucht sein und wer steht schon gerne mehrere Stunden in einem Zug?
  • Die andere Möglichkeit ist es, Tickets im Internet zu reservieren. Wir haben die Webseite: ctrip.com genutzt. Ebenfalls hier mussten wir gültige Dokumente angeben. Sobald man den gewünschten Startbahnhof und Destination angegeben hat, erhält man eine Liste mit Zügen zwischen welchen man wählen kann.
    Nachteil: Reservierungsgebühren sind 3 Euro pro Zug und die Originaltickets müssen trotzdem am Bahnhof am Ticketschalter abgeholt werden.

TRAIN SYSTEM CHINA

Bei der Buchung von Zugticktes trifft man auf folgende Begriffe:

Hard Seat: Sind ganz normale Sitze und in älteren Zügen nicht besonders komfortabel, vor allem wenn viele Personen mit viel Gepäck reisen. Wir würden diese nur auf Kurzstrecken bzw. in den Hochgeschwindigkeitszügen empfehlen.

Hard Sleeper: Super auf Langstrecken. Hardsleeper sind Etagenbetten,  meistens 3 übereinander und je 6 pro Abteil. „Abteil“ ist nicht der richtige Begriff, da die Wagons keine Türen haben. Anhand der Tickets kann man erkennen, welches Abteil man hat und das genaue Bett steht in der Online- Reservierung (upper=oben, middle= Mitte, lower=unten). Das Zugpersonal steht auch zur Hilfe, falls nötig.

Soft Sleeper: (haben wir in China nicht genutzt) Gleiches System wie bei den Hard Sleepern aber Abteile haben Türen für etwas mehr Privatsphäre und es sind nur 4 Betten pro Abteil.

TRAIN SYSTEM CHINA

Alle Züge verfügen über Toiletten (je nach Zug sogar mit Western WCs) und heißes Wasser. Wir haben uns mit Kaffee, Tee,  Obst oder Gebäck versorgt, bevor wir in den Zug stiegen. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit Snacks oder Getränke im Zug zu kaufen.

TRAIN SYSTEM CHINA

 

Sind wir am Flughafen?

Zugfahren in China ist beinahe wie fliegen. Die Bahnhöfe sind vergleichbar mit Flughäfen. Die Kontrollen sind zwar nicht so streng, aber Tickets und Gepäck werden öfters kontrolliert. Grundsätzlich verlaufen diese Kontrollen alle gleich ab. Beim Betreten des Bahnhofs werden Tickets und Ausweisdokument kontrolliert. Manchmal gibt es einen extra Schalter für ausländische Dokumente. Dann wird das Gepäck durchleuchtet. Bevor es zum Gleis geht, wird ein manchmal zweimal das Ticket kontrolliert. Das Ticket muss gut aufbewahrt werden, da bei Ankunft am Zielbahnhof eine weitere Kontrolle stattfindet.

 

Gleise und Zugänge zu den Zügen sind teilweise bereits auf dem Ticket aufgedruckt, ansonsten kann man diese den Anzeigetafeln entnehmen.

TRAIN SYSTEM CHINA

 

From Guilin to Liuzhou

In Liuzhou angekommen hieß es Improvisierungskünste zeigen, da der Bahnhof, von dem der nächste Zug gehen sollte in einem anderen Bezirk lag. Liuzhou beheimatet mehr als 3,5 Mio Einwohner und Touristen sieht man hier selten, daher sind Wörter mit vertrautem Alphabet nicht zu finden.

 

Warum nahmen wir nicht einen Zug von der gleichen Station?

Einfache Antwort: Es gab keinen! Der Bahnhof in Liuzhou wurde gerade umgebaut daher gingen alle Langstreckenzüge von Liujiiang.

Im Internet haben wir gelesen, dass man wohl Bus 16, 27, 59, 68 und 90 bis zur Liuzhou Railway Middle School nehmen kann und dann in Bus 10 umsteigen, der dann bis nach Liujiiang fährt. Wir haben diese Variante versucht und sind letztendlich am Ziel angekommen, aber mit viel Suchen und chinesische Schriftzeichen zu vergleichen. Englisch sprach hier niemand und auch unser Offlineübersetzer ließ und im Stich.

Da unser Zug erst spät Abends ging, entschieden wir uns ein wenig die Zeit im Stadtzentrum von Liuzhou zu vertreiben, und somit stießen wir auf die einfachere Variante, um nach Liujiiang zu gelangen.

 

Der beste Weg von  Bahnhof Liuzhou nach Liujiiang mit Bus 99

Das heißt, wenn ihr den Bahnhof Liuzhou verlasst, überquert die Straße und wartet auf Bus 99, der euch direkt nach Liujiiang bringt. Ein Ticket kostet ein paar Cents und die Fahrt dauert ca. 40 min.

Kleiner Tipp: In China haben wir die Offline Maps von Maps.me geladen, bevor wir in eine andere Stadt gingen, da Google Apps hier blockiert sind. Mit den Karten verfolgen wir immer, ob wir wirklich in die richtige Richtung fahren.

Der Zug von Liujiiang brachte uns nach Zhangjiajie, wo wir einen wunderschönen Aufenthalt hatten.

Wollt ihr Fotos von China sehen? Hier gibt es einen Einblick.

Das Zugsystem in Japan ist enorm. Im Jahr 2015 verlief das Streckennetz über 27.311 km. Das heißt, man kann fast alles mit dem Zug erreichen. Japanische Züge haben so gut wie nie Verspätung, es sei denn es gibt einen Personenschaden oder schwerwiegende Probleme. Wir hatten zum Beispiel ein Feuer auf den Gleisen. Wartezeit: 10 Minuten. An japanischen Bahnhöfen herrscht Ordnung, selbst zur Rushhour, wenn mehrere tausende Personen zur Arbeit oder wieder nach Hause fahren. Zu diesen Zeiten gibt es zusätzliches Personal, welches die Menschenmassen koordiniert und verlorenen Touristen (wie wir manchmal :) ) die Richtung weisen.

JAPANESE TRAIN SYSTEM

Sobald man am Gleis ankommt, wird sich in die am Boden gekennzeichnete Reihe angestellt. An einigen Stationen wird das Einfahren des Zuges mit Vogelgezwitscher angekündigt. Zuerst steigen die anderen Passagiere aus und dann kann man in den Zug einsteigen, bis zum ertönen der Musik, welche die Schließung der Türen einläutet. Solltest du es nicht geschafft haben in den Zug zu kommen, dann sei nicht besorgt, der nächste kommt bestimmt schon in wenigen Minuten. Wir haben nie länger als 5 Minuten gewartet. In den meisten Bahnhöfen und U-Bahnstationen gibt es eine kostenlose Wifi-Verbindung und über Google Maps findet man super easy die Verbindungen. Es gibt auch die Apps MetroMan und Visit Tokyo, die als offline alternative in Tokio und anderen großen Städten genutzt werden können.

Neben den normalen Zügen und JR Lines gibt es in einigen Städten U-Bahnen und natürlich die Shinkansen Schnellzüge, welche die großen Städte innerhalb weniger Stunden verbinden.

Woher weiß ich, welcher Zug, in welche Richtung fährt?

An den Gleisen gibt es Beschilderungen in welche Richtung die Züge fahren. Im Zug selbst werden die Durchsagen meistens in Japanisch und Englisch gemacht und die Nummer der Station wird genannt, somit kann man seinen Ausstieg nicht verpassen. Außerdem leuchten die Stationen über den Ausgängen im Zug auf. Sollte man trotzdem mal den falschen Zug erwischt haben, steigt man einfach aus und fährt zurück. Wie oben schon erwähnt, die Züge kommen ja regelmäßig.

JAPANESE TRAIN SYSTEM

Wo kann ich Tickets kaufen?

Als ausländischer Besucher kann man sich vor Ankunft in Japan über das Internet einen Japan Rail Pass kaufen. Den Pass gibt es für 7, 14 oder 21 Tage. Die Webseite http://www.japanrailpass.net/de/ ist sehr übersichtlich und beinhaltet alle Informationen. Trotzdem man sollte sich vorher ausrechnen, ob es sich lohnt. In unserem Fall wären wir teurer gekommen.

JAPANESE TRAIN SYSTEM

Tickets können am Bahnhof an den Ticketmaschinen, an den Ticketfenstern (Midori No Madoguchi) oder auch im Internet gekauft werden. Die Handhabung der Maschinen ist selbsterklärend und in Englisch verfügbar.  Bezahlt wird in Bargeld. Die  Autmaten geben auch Scheinen zurück, falls man gerade kein Kleingeld zur Hand haben sollte.

Beim Kauf von Tickets zu Stationen die in unmittelbarer Nähe liegen, genügt ein Blick auf das Streckennetz um den Preis zu erkennen (Preis steht immer an der jeweiligen Station für Erwachsene und Kinder). Diese Karten hängen direkt über den Automaten.
Sollte man sich länger in der Gegend aufhalten oder regelmäßig mit den Zügen fahren, ist eine Suica Card beziehungsweise Pasmo Karte sinnvoll. Diese Prepaidkarten sind besonders praktisch und sparen Zeit beim Ticketkauf. Anstatt bei der Lichtschranke das Ticket hereinzustecken, legt man die Karte auf das Lesegerät und zieht den gefahrenen Betrag automatisch ab. Tickets können am selben Tag gebucht werden, aber Shinkansen Züge sind oft ausgebucht. Es ist daher Empfehlenswert, lange Strecken rechtzeitig zu buchen.

Wie verlaufen die Ticketkontrollen?

Die Tickets werden sowohl beim Betreten der Gleise als auch beim Verlassen in Form einer Lichtschranke kontrolliert. Spätestens hier beim Verlassen merkt man, ob man das Richtige Ticket gekauft hat. Während unserer 4 wöchigen Reise, wurden wir einmal im Zug kontrolliert, als wir aus Versehen in der ersten Klasse saßen. Der Kontrolleur war aber ausgesprochen nett und brachte uns ins richtige Abteil.

Fazit: Zugfahren in Japan ist super leicht und komfortabel, wenn auch nicht immer ganz günstig. Zudem ist es sehr unterhaltsam. In den Zügen oder Stationen gibt es allerhand zu entdecken und auch hier stellt man fest, das Japan eine Welt für sich ist.

Lust auf Fotos von Japan? Hier entlang.

Japan das Land der aufgehenden Sonne. In diesem facettenreichen Land haben wir 1 Monat verbracht und waren teilweise wirklich überrascht, wie die Welt dort drüben läuft. Wir haben ein paar interessante Fakten zusammengefasst. Einiges ist sicher auch neu für euch.

Fakt #1

Das Erste, was uns direkt am Flughafen aufgefallen ist, sind die japanischen Toiletten. In Japan ist der Hygieneaspekt sehr hoch, daher findet man immer saubere Toiletten.

Die WCs sind nicht nur sauber, sie machen auch „sauber“. Die meisten Toilettensitze verfügen über ein Bidet mit verschiedenen Funktionen und einer integrierten Sitzheizung, die über ein Bediensystem gesteuert werden können. Oft findet man auch ein Waschbecken oberhalb des Wasserspülkastens.

Diese Systeme sind  öko-freundlich und das Wasser, welches zum Händewaschen genutzt wurde, wird beim nächsten Spülgang verwendet. Bei diesen Toiletten handelt es sich um „Western Style“ Toiletten. Es gibt auch die „Japanese Style“ WCs, diese haben nur ein Loch im Boden, sind aber trotzdem sauber und immer mit dem Hinweis, das Toilettenpapier ins Klo und nicht in den Mülleimer zu werfen.

Neben den Toiletten gibt es auch oft einen „Spül-Sound“ Knopf, der für mehr Privatsphäre sorgen soll, mich hat er allerdings meistens erschreckt. Beim Verlassen der öffentlichen Toiletten bleibt es Umweltbewusst: Es gibt immer nur kaltes Wasser zum Händewaschen, manchmal Seife, aber nie Trockentücher, ab und zu findet man einen Hand-Föhn.

Fakt #2

Japan, Land der Technik und des Fortschritts, ha denkste! Wenn es zur Bezahlung geht, wird es ohne Bargeld schwierig. In Japan wird nicht nur das meiste mit Bargeld bezahlt, sondern es gibt oft nicht mal die Möglichkeit mit Kreditkarte zu bezahlen. In Japan heißt es also immer genug Bargeld und Wechselgeld dabei zu haben, in einigen Bussen können die Fahrer zum Beispiel nicht wechseln. Aber einen ATM (Bankomat) zu finden ist nicht schwer. Die meisten Convenience Shops (Seven Eleven oder Lawson) haben einen Bankautomaten. Außerdem ist Japan sehr sicher, also mit viel Cash im Geldbeutel ist es nicht besonders gefährlich. Aber bitte nicht den Geldbeutel verlieren.

Fakt #3

Beim dritten Fakt bleibt es technisch. Das Zugsystem in Japan ist enorm. Man kann alles mit dem Zug erreichen und japanische Züge haben so gut wie nie Verspätung. Japan hat die schnellsten und modernsten Züge, sogenannte Bullettrains, diese sind allerdings nicht ganz günstig. Als ausländischer Besucher kann man sich ein Rail Pass kaufen, mit dem man Züge günstig nutzen kann. Aber man sollte sich vorher ausrechnen, ob es sich lohnt. Für uns wäre es teurer gekommen. Wir nahmen oft Busse, die zwar länger brauchten, aber um einiges Preiswerter waren. Busverbindungen findet man zum Beispiel unter japanbuslines.com, hyperdia.comwillerexpress.com, kosokubus.com (unter der letzten Seite haben wir immer unsere Verbindungen gesucht).

JAPAN TRAIN

Innerhalb der Städte sind wir aber immer mit Metro oder JR Line unterwegs gewesen. Das Zugsystem verdient einen eigenen Artikel und wir haben alles nochmal für euch zusammengefasst. Den Link findet ihr hier.

Fakt #4

Japaner sind unglaublich höfliche Menschen. Wir wurden so oft auf Hilfe angesprochen, wenn wir mal wieder nach dem Weg suchten. Viele Japaner können Englisch, aber selbst wenn nicht, haben sie alles getan, um uns weiterzuhelfen oder den Weg zu leiten. Gleich an unserem ersten Abend wurden wir von Fremden zum Essen eingeladen (Hier der Beitrag dazu) und auch sonst haben wir nur rücksichtsvolle Menschen getroffen. Wir erfuhren auch, dass in Japan keine oder nur sehr selten Kritik geäußert wird.

Japaner wissen auch wie man sich anstellt. Man sieht häufig zum Beispiel vor Restaurants oder Cafés lange Warteschlangen. Hier muss es nicht unbedingt etwas Besonderes geben, gerade an Wochenenden sieht man dies häufig, da Restaurants einfach voll sind. Aber Japaner stellen sich an, ohne zu meckern oder sich zu beschweren.

JAPAN

Fact #5

„In Japan ist alles niedlich“. Egal wo man hinsieht, wird man von Bären oder anderen „süßen“ Tierchen bombardiert. Werbung, Kleidung, Handtaschen, Handyhüllen, Warnhinweise, Speisen, Verpackungen und vieles mehr findet man in bunten Farben oder mit irgendwelchen Aufdrucken. Wir haben sogar einen Hello Kitty Feuerlöscher gesehen.

Fakt #6

Eine Besonderheit in japanischen Häusern sind Tatami. Es sind Matten aus Reisstroh und befinden sich im Schlafbereich oder auch im Esszimmer. Diese traditionellen Zimmer nennt man Washitsu. Mir persönlich gefällt dieser Stiel sehr gut. Es ist wichtig diesen Tatami Boden niemals mit Schuhen zu betreten, da er sehr empfindlich ist. Generell ist es eine Untat ein Haus mit Schuhen zu betreten, das gilt auch für einige Restaurants. Man schläft auch auf diesen Tatami-Böden. Eine Art Matratze wird ausgerollt, die sogenannten Futons (japanisches Wort für Decke) und bieten ein bequemes Bett. Anfangs waren wir skeptisch, aber wir schliefen sehr gut in den Hostels mit Tatami Bett und auch bei unserem Gastgeber während unserem Workaway-Projekt haben wir auf Tatami Boden geschlafen.

TATAMI BEDS JAPAN

Fakt #7

In dieser Kuriosität geht es um ein sehr ernstes Thema. Japan wird jährlich von mehr als 400 Erdbeben getroffen. Man findet überall Wege zu den Sicherheitszonen. Allein in dem Monat als wir in Japan waren, gab es 35 Erdbeben. Wir hatten tatsächlich, das ein oder andere Mal das Gefühl, dass die Erde würde beben, wirklich sicher waren wir uns allerdings nie.

DISASTER SIGN JAPAN

Fakt #8

In einigen Gegenden, besonders in ländlichen Regionen findet man an Hausecken, Garteneingängen oder um Pflanzen, Plastikflaschen mit Wasser befüllt. Anfangs dachten wir, dass hier vielleicht Wasser geliefert wird oder für Hunde bereit gestellt ist, aber nach ein paar Nachforschungen haben wir festgestellt, dass wir falsch lagen. Diese Flaschen dienen zur Abschreckung vor Tieren. Besonders gegen Katzen oder Hunde, die von der Lichtreflexion der Wasserflaschen vertrieben werden sollen und somit nicht an die Pflanzen oder Häusermauern urinieren.

Fakt #9

Der letzte Fakt ist wohl der Kurioseste. Unser Host Rio bei unserem Workaway-Projekt erzählte uns, dass Weihnachten normalerweise mit der Freundin oder dem Freund gefeiert wird. Es gibt kein großes Fest und Geschenke werden eher selten gemacht auch an Kinder Geschenke zu überreichen ist nicht üblich. Zum Essen gibt es KFC (Kentucky Fried Chicken). Ja genau richtig gelesen, es ist so typisch, dass man sogar bei der Fastfood-Kette reservieren muss, um am Weihnachtsabend sein frittiertes Hühnchen zu bekommen.

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